Bei einigen Kindern können sich die Adenoide aufgrund von Allergien, genetischer Veranlagung, vergangenen Infektionen oder Umweltfaktoren vergrößern. Manchmal lässt sich auch keine eindeutige Ursache feststellen.
Wenn die Rachenmandeln stark anwachsen, können sie den Nasenatemweg blockieren und das Atmen durch die Nase erschweren. Das Kind schläft häufig mit offenem Mund, hat Probleme beim Essen und kann selbst im wachen Zustand nur schwer frei atmen. Ähnlich wie bei Erwachsenen mit starker Nasenverstopfung führt dies zu erheblichem Unwohlsein – Kinder können dies jedoch oft nicht klar äußern.
FOLGEN VON VERGRÖSSERTEN ADENOIDEN
Gestörter Schlaf durch Rachenmandelvergrößerung kann verursachen:
- Unruhe vor dem Einschlafen
- Nachtschweiß
- Häufiges Aufwachen
- Tagesmüdigkeit
- Reizbarkeit oder Hyperaktivität
- Konzentrationsschwierigkeiten in der Schule
Eine Rachenmandelvergrößerung kann zudem Appetitverlust verursachen. Infolgedessen können Wachstums- und Entwicklungsverzögerungen auftreten. Unterbrochener Schlaf und schlechte Sauerstoffversorgung verringern die Ausschüttung des Wachstumshormons. Chronisches Mundatmen kann zu Fehlentwicklungen des Kiefers führen, darunter ein hoher Gaumen, eine Verengung des Oberkiefers, Unterentwicklung des Mittelgesichts sowie das sogenannte „Adenoidgesicht“. Zahnfehlstellungen, Kauprobleme und Karies sind ebenfalls häufig.
Die in der Nähe der Adenoide gelegene Ohrtrompete (Eustachische Röhre) kann ebenfalls betroffen sein. Vergrößertes Gewebe kann den Gang blockieren oder durch entzündliche Substanzen eine Infektion verursachen. Da die Ohrtrompete der einzige Belüftungsweg des Mittelohrs ist, kann ihre Fehlfunktion Flüssigkeitsansammlungen, Einziehungen des Trommelfells oder Mittelohrentzündungen begünstigen.
VERURSACHT EINE RACHENMANDERVERGRÖSSERUNG HUSTEN?
Typische Symptome sind:
- Mundatmung
- Schnarchen
- Nächtlicher Husten
- Nasale und postnasale Sekretion
DIAGNOSE
Die Diagnose wird von einem HNO-Spezialisten durch körperliche Untersuchung gestellt. In einigen Fällen genügt eine endoskopische Untersuchung, in anderen kann ein Röntgenbild erforderlich sein.
KANN EIN WACHSTUM DER ADENOIDEN VERHINDERT WERDEN?
Vorbeugende Maßnahmen umfassen das Vermeiden von Infektionen und gegebenenfalls die Verwendung von Medikamenten. Bei Allergien können nasale Kortison-Sprays hilfreich sein. Mit zunehmendem Alter des Kindes hören die Adenoide in der Regel auf zu wachsen, und der Nasenraum erweitert sich. Dies kann jedoch Jahre dauern und ist nur bei nicht stark vergrößerten Adenoiden eine Option.
BEHANDLUNG DER RACHENMANDERVERGRÖSSERUNG
Nach gesicherter Diagnose entscheidet der HNO-Arzt gemeinsam mit den Eltern über das weitere Vorgehen. Die einzige dauerhafte Lösung ist die operative Entfernung der Adenoide (Adenotomie). Eine Operation wird in Betracht gezogen, wenn das Kind häufig krank wird oder eine starke nasale Obstruktion vorliegt.
ADENO-OPERATION
Der Eingriff erfolgt unter Vollnarkose und dauert typischerweise 15–45 Minuten. Mithilfe der Endoskopie kann der Chirurg Nasenhöhle und Nasopharynx genau betrachten und eine abschließende Beurteilung vornehmen. Die Entfernung der Adenoide selbst dauert meist nur 1–2 Minuten, wobei etwas Blutung auftreten kann. Ein Tupfer wird etwa 5 Minuten lang eingelegt, um die Blutung zu stillen. Reste des Gewebes werden entfernt, bevor der Eingriff abgeschlossen wird. Bei einem erfahrenen Chirurgen ist die Operation sicher, schnell und risikoarm.
NACH DER ADENO-OPERATION
Nach der Operation wird das Kind vom Anästhesisten geweckt und überwacht, bis es vollständig bei Bewusstsein ist. Danach wird es ins Zimmer gebracht. Nach 3–4 Stunden darf wieder gegessen und getrunken werden, und das Kind kann kurz darauf aufstehen und gehen. In den meisten Fällen erfolgt die Entlassung noch am selben Tag.
Postoperative Schmerzen sind in der Regel mit leichten Schmerzmitteln gut zu kontrollieren. Viele Eltern berichten, dass ihr Kind bereits in der ersten Nacht deutlich besser schläft. Am nächsten Tag kann das Kind in den normalen Alltag zurückkehren, jedoch sollte für einige Tage der Kontakt zu großen Menschenmengen vermieden werden. Weitere größere Einschränkungen bestehen nicht.
